Alles rund um Brandenburger Spargel: Ernte, Preise und Rezepte (2024)

Brandenburg. Egal ob grüner Spargel oder weißer Spargel, mit Sauce Hollandaise oder brauner Butter – in Brandenburg beginnt das alljährliche Spargelfieber. Schon Mitte März konnten die ersten Stangen des Brandenburger Königsgemüses geerntet werden, seitdem gibt es für Spargel-Fans kein Halten mehr. Langsam aber sicher kommen die Stangen auch in den Supermärkten an.

Spargel kochen: Worauf muss ich achten?

Spargel kochen kann herausfordernd sein.

Quelle: Kai Remmers/dpa

Doch nicht immer gelingt der Spargel so wie gewollt. Zu hart, zu holzig, zu faserig, zu weich? Um Spargel richtig zu genießen, gibt es ein paar vorbereitende Schritte und Zubereitungstipps, die man beachten sollte. Wir haben das Wichtigste zusammengefasst, damit Ihr Spargel besonders lecker wird.

Spargelsaison gestartet

Joanna Luniewska verkauft im Herrenhölzer Hofladen den ersten ostdeutschen Spargel.

Quelle: Heiko Hesse

Die Spargelsaison ist spätestens seit Ostern im vollen Gange. Die Preise sind - wie stets zu Saisonbeginn - noch recht hoch. Für Premium-Stangen muss man auf Gut Herrenhölzer tief in die Tasche greifen. „Bensdorfs Bester“, so heißen die besonders gut geratenen Premium-Stangen, kosten derzeit 16 Euro pro Kilo. Die anderen Stangen, die optisch nicht so viel hermachen, bekommt man günstiger. Bei 10 Euro geht es los.

Mit fortlaufender Saison, wenn es wärmer wird, die Erntemenge steigt und die Tunnel nicht mehr nötig sind, sinkt der Kilo-Preis. „Er wird sich bei 8 bis 12 Euro einpegeln“, schätzt Gutsverwalter Wolter. Das Statistische Bundesamt hatte vor kurzem beispielsweise mitgeteilt, dass die Stangen im vergangenen Jahr im April rund 34,6 Prozent teurer waren als im Mai.

Auch in Hoppenrade bei Nauen hat die Saison jetzt begonnen. Das Kilo kostet 15,90 Euro. Auch der Hofladen ist seit 5. April offen, immer von 8.30 bis 18.30 Uhr während der Saison.

Seit Ende März hat der Spargelhof Klaistow in Beelitz wieder seine Tore geöffnet. Und es gibt auch schon hier Spargel, frisch vom Feld oder schon zubereitet im Hofrestaurant. Karfreitag und Ostersamstag bietet der Spargelhof einen Bauernbrunch an, Ostersonntag und -montag einen Osterbrunch, jeweils von 10-13 Uhr. Ostersonntag wird ein Osterfeuer entfacht, dazu gibt‘s Livemusik und Essen vom Grill.

Vor einigen Wochen war der Geschäftsführer des Spargelhofes Kremmen, Malte Voigts, noch davon ausgegangen, dass die Spargelsaison erst nach Ostern beginne – nun wird es über die Feiertage schon das volle Angebot geben. Wie der Geschäftsführer sagte, sei der Spargel 2024 preisstabil. Zwei Kilogramm Bruchspargel kosten 12 Euro. Die normalen, dicken Stangen kosten pro Kilogramm 14,99 Euro. Im Spargelzelt, also im Restaurant auf dem Hof selbst, seien die Preise bei einigen Gerichten um einen Euro angehoben worden. Das habe mit der Wiedererhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie zu tun, erklärte Malte Voigts.

Wo gibt es in Brandenburg Spargelhöfe?

Den Brandenburger Spargel isst man am besten direkt beim Bauern. Viele Landwirte bieten zur Spargelzeit die Spezialität direkt auf ihrem Hof an. So etwa der Spargelhof der Havelland Agrar Weseram in Roskow. Spargel gibt es auch auf dem Vielfruchthof in Beetzseeheide.

Als Mekka für Spargelfreunde ist natürlich Beelitz in Potsdam-Mittelmark bekannt. Hier gibt es gleich mehrere Spargelhöfe. Im Beelitzer Ortsteil Busendorf kann man auf dem Spargelhof Hugo Simianer und Söhne das Edelgemüse essen oder auch mitnehmen und zu Hause selbst zubereiten. Auch der Spargelhof am Storchennest im Beelitzer Ortsteil Rieben hat das Edelgemüse im Angebot, genau wie der Spargelhof Falkenthal.

Spargel-Rezept vom Potsdamer Spitzenkoch Christopher Wecker

Rezept von Christopher Wecker aus der Villa Kellermann: Spargel und Kabeljau

Quelle: Christopher Wecker

Bleibt die Frage, wie bereitet man den Spargel am besten zu? Der Potsdamer Spitzenkoch Christopher Wecker aus der Villa Kellermann hat der MAZ ein Rezept verraten, bei dem Spargel die Hauptrolle spielt: Spargel mit Kabeljau und Zitronenmayonnaise.

Prekäre Arbeitsbedingungen: Spargel ist ungesund – zumindest für die Erntehelfer

Saisonkräfte sind in Deutschland Arbeiter zweiter Klasse. Sie schuften hart, leben schlecht und haben nicht denselben Gesundheitsschutz wie ihre Kollegen. Die Politik hat keine Eile, das zu ändern – schließlich geht es nicht um ihre Wähler, kommentiert Till Eichenauer in diesem Artikel.

Produktköniginnen in Brandenburg: Haben Spargel- und Milchköniginnen noch eine Zukunft?

Sie ist in diesem Jahr die Spargelkönigin in Beelitz: Lisa Münn aus Heilstätten.

Quelle: Stadt Beelitz

Viele Landwirte und Regionen in der Mark werben mit Königinnen. In Beelitz ist man stolz auf diese Tradition. Andernorts hat man sie schon aufgegeben – herrscht in Brandenburg ein royaler Fachkräftemangel? Die MAZ hat nachgefragt.

Wie viel Spargel wird in Deutschland geerntet? Und wie viel in Brandenburg?

In Deutschland wurden 2023 laut Statistischem Bundesamt rund 111.900 Tonnen Spargel geerntet, auf Jahressicht ein Plus von 1,4 Prozent. Nach einem starken Rückgang 2022 im Vergleich zu den Vorjahren sei die Erntemenge somit auch im vergangenen Jahr auf eher niedrigem Niveau geblieben. 19 300 Tonnen des Stangengemüses seien zudem importiert worden - der überwiegende Teil (86 Prozent) von März bis Juni. Die wichtigsten Herkunftsländer seien Griechenland, Spanien, Italien, Mexiko und Peru gewesen.

Mit 22.800 Tonnen wurde der meiste Spargel den Angaben nach in Niedersachsen geerntet, gefolgt von Brandenburg (22.200 Tonnen) und Nordrhein-Westfalen (20.800 Tonnen).

MAZ